Versicherer fordern Führerschein für E-Scooter-Fahrer

Bereits im Mai vermeldete das Statistische Bundesamt  (Destatis) für 2022 eine Zunahme der E- Scooter-Unfälle um knapp die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Die Kosten dafür bezifferte  nun der Versicherer-Gesamtverband GDV: Über 15 Millionen Euro wurden bei der Regulierung  von 4.200
Unfällen bezahlt.

Überrepräsentiert sind Leihscooter, die nur ein Viertel aller Elektroroller in Deutschland ausmachen, aber an 56 Prozent der Unfälle beteiligt waren. „Gelegenheitsfahrer sind im Schnitt jünger, nutzen  fast ausschließlich Leihscooter  für Fahrten  in ihrer Freizeit und fahren öfter auf dem Gehweg“, berichtet GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Er fordert eine Mofaführerscheinpflicht für die E-Scooter-Nutzung sowie verbindliche  Reaktionstests vor der Freischaltung von Leihrollern, um die Fahrtauglichkeit sicherzustellen. Bei fast jedem fünften E- Roller-Unfall ist laut Destatis Alkohol im Spiel.

Einen radikalen  Schritt geht die französische  Hauptstadt: Seit Anfang September dieses Jahres sind Leihscooter  in Paris verboten. Rund 15.000 Roller mussten die drei Anbieterfirmen einsammeln, nachdem  sich bei einer Bürgerbefragung 89 Prozent für eine Verbannung ausgesprochen hatten.


Zeit für Small Caps?

Kleinere börsennotierte Unternehmen, sogenannte Small Caps, gelten  vielen Privatanlegern als zu unsicher. In der Tat zeigen sie höhere  Kursausschläge als der Gesamtmarkt: Im Schnitt mussten Investoren  im letzten Jahrzehnt eine jährliche Volatilität von gut 17 Prozent aushalten. Die Durchschnitts-Standardabweichung betrug  im MSCI World verträglichere 14,6 Prozent. Dem steht  aber auch eine durchschnittlich höhere  Rendite der Small Caps gegenüber, die zwischen
1998 und 2021 jährlich drei Prozentpunkte mehr als der Gesamtmarkt  einfahren konnten. Für Anleger, die Volatilität aushalten können, sind sie damit eine erwägenswerte Portfoliobeimischung.

Nach Meinung von Analysten ist der Einstiegszeitpunkt momentan günstig: Die allgemeine Erholung an den Börsen hat das Small-Cap-Segment bisher weniger erfasst. Während der MSCI World Index von Januar bis Ende Juli um 19 Prozent zulegte, machte  der MSCI World Small Cap Index lediglich 13 Prozent gut. In der Folge bieten  Small Caps auch noch ein attraktiveres Kurs- Gewinn-Verhältnis (16) als der breite Markt (18).


Knapp jeder zweite Grundfähigkeitstarif überzeugt auf ganzer Linie

Das renommierte Ratinghaus  Franke und Bornberg hat die in Deutschland verfügbaren Grundfähigkeitsversicherungen unter die Lupe genommen. Fazit: 46 Prozent der 57 einbezogenen Tarife wurden mit der Höchstnote FFF+ ausgezeichnet. Kein Tarif erhielt  eine der
beiden  schlechtesten Bewertungen.
 
Eine Grundfähigkeitsversicherung zahlt bei Verlust einer der abgesicherten Fähigkeiten – etwa Sehen, Sprechen, Gebrauch der Hände oder Gehen – eine Rente und gilt damit als Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Von deren Schutzumfang ist sie zwar ein gutes Stück entfernt,
im Gegenzug kostet  sie aber auch weniger.

Ein Vergleich der Tarife wird allerdings  durch eine mangelnde Standardisierung erschwert. Der Katalog der abgesicherten Leistungen  unterscheidet sich zwischen den Anbietern mitunter  stark. Darin liegt aber auch ein Vorteil, wie Franke-und-Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke hervorhebt: „Verbraucher haben  die Wahl aus einem vielfältigen Angebot. Da ist für jeden ein passender Tarif dabei.“


Immobilien-Projektentwickler in Liquiditätsnöten

Explodierende Kosten, verteuerte Finanzierungen: Bei vielen Bauprojektentwicklern wird die Liquidität knapp. Immer mehr von ihnen ziehen daher die Reißleine  und melden  Insolvenz an. Für Aufsehen sorgte  kürzlich insbesondere die Pleite der Nürnberger  Project-Immobiliengruppe, in deren 118 Projektgesellschaften rund 30.000 Anleger Geld gesteckt  haben. Wie viel sie davon wiedersehen werden, ist derzeit ungewiss. In einer ersten  Bestandsaufnahme erklärte  der Insolvenzverwalter, die zahlungsunfähigen Bauprojekte seien „grundsätzlich fortführungsfähig“. Derzeit werde mit General- und Nachunternehmern verhandelt, die Interesse an einer Fertigstellung der Immobilien haben.

Weitere prominente Opfer der aktuellen Krise im Bauwesen sind Gerchgroup und Development Partner AG (beide Düsseldorf) sowie Euroboden  (München). Die Gerchgroup verwaltete zuletzt Projektentwicklungen mit einem Volumen von etwa vier Milliarden Euro. Sie führt nun ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung durch, das Management bleibt also mit
an Bord.


Für diese Kfz-Modelle wird die Versicherung vermutlich teurer – oder günstiger

Rund 13 Millionen Autohalter werden im kommenden Jahr einer anderen Typklasse zugeteilt.  Das besagt  nicht automatisch, dass sich die Beiträge ändern, denn die hängen  von mehreren Faktoren ab. Wahrscheinlich ist eine Prämienanpassung jedoch, wenn es um gleich drei Typklassen nach oben oder unten  geht. Damit müssen  sich Halter von Ford Focus (1.0/74 kW, Typ DEH, seit 2018) und Audi Q5 50 TDI Quattro (Typ FY, seit 2017) auf steigende Beiträge einstellen, denn die Modelle werden von der Haftpflichtklasse 14 auf 17 hochgestuft. Freuen können sich dagegen Besitzer eines Suzuki Ignis Allrad (Typ MF, seit 2016), der sich von der Haftpflichtklasse
16 auf 13 verbessert.

In der Vollkasko verschlechtert sich insbesondere der Honda Jazz 1.5 Hybrid, der einen Sprung von Klasse 21 in 25 vollzieht. Um drei Klassen wird der Mercedes-Benz A 250 E STH hochgestuft (von 21 auf 24). Gewinner in dieser Sparte sind der Tesla Model Y Allrad (von 29 auf 25) sowie der Dacia Jogger 1.0 (von 23 auf 20). In der Teilkasko gibt es nur eine größere Bewegung: Der
Toyota Prius Hybrid 1.5 rangiert  nun in Klasse 27 (bisher: 23). Maßgeblich  für die Typklassen sind
 
die zuletzt  für jedes Modell erbrachten Versicherungsleistungen. Übrigens: Noch bis zum 30. November ist ein Wechsel der Kfz-Versicherung möglich, der oftmals eine dreistellige Ersparnis pro Jahr einbringen kann.


Themenfonds performen enttäuschend

Über 280 Themenfonds sind derzeit auf dem deutschen Markt erhältlich. Sie setzen beispielsweise auf Ernährung, Digitalisierung, Konsum & Freizeit oder Mobilität der Zukunft. Weitere 150 Fonds kombinieren  mehrere  dieser Anlagesegmente. Die deutschen Anleger greifen gern zu: In den letzten drei Jahren stieg das investierte Volumen um 45 Prozent. Doch wie die Berliner Ratingagentur Scope errechnet hat, wäre man in den meisten  Fällen mit einem Engagement im MSCI World Index besser bedient – zumindest  wenn man jeweils alle Fonds zu einem Thema über einen Kamm schert.

Auf Jahressicht konnten  lediglich Fonds aus den Bereichen KI & Big Data und Robotik & Automatisierung den Weltindex schlagen. Längerfristig (drei Jahre) gelang  dies nur dem Thema Mobilität der Zukunft.

Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Fonds zu einem Thema mitunter  erhebliche Unterschiede. Im Bereich Konsum & Freizeit etwa betrug  die Spannbreite der Zwölf-Monats- Rendite –8,2 bis 31 Prozent. Noch weiter geöffnet  ist die Performanceschere zwischen Fonds zum Thema Mobilität der Zukunft: Während der beste  22 Prozent Jahresrendite einfuhr, verzeichnete das Schlusslicht  ein Minus von mehr als 43 Prozent.


Cyberschäden werden teurer

Tag für Tag wird das Internet von einer Vielzahl neuer Viren, Trojaner und weiterer Schadprogramme geflutet. Besonders im Fokus stehen Unternehmen – und zwar unabhängig von ihrer Größe, denn die meisten  Cyberangriffe erfolgen  ungezielt und automatisiert. Der angerichtete Schaden bezifferte  sich 2022 durchschnittlich auf rund 42.000 Euro und damit
5.000 Euro mehr als im Vorjahr, wie der Gesamtverband der Deutschen  Versicherungswirtschaft (GDV) kürzlich vermeldete. Nichtsdestotrotz gebe es noch „große Sicherheitslücken“ bei den meisten  Unternehmen.

Auch auf eine Cyberversicherung, die nicht nur die Kosten übernimmt, sondern  auch bei Prävention  und Schadensbegrenzung hilft, verzichten  viele Gewerbetreibende. Das Anbieterspektrum in dieser noch relativ jungen Versicherungssparte wächst derweil weiter: Während 2020 lediglich 33 Gesellschaften Cybertarife im Portfolio hatten, waren es 2022 schon
41. Für Cyberschäden  leisteten sie im vergangenen Jahr insgesamt 121 Millionen Euro, auch an
Privatpersonen.

 
Mehr ETFs, mehr Netto

Das langfristige Sparen mit Exchange Traded Funds (ETFs), die bestimmte Börsenindizes abbilden, hat sich auch in Deutschland etabliert. Was viele Privatanleger jedoch nicht wissen: Steuerlich  kann es sich auszahlen, zeitlich gestaffelt auf mehrere  ETFs zu setzen  statt durchgängig auf einen. Das gilt auch, wenn stets  ein und derselbe Index zugrunde  gelegt  wird. Der Unterschied  zwischen den Auszahlungssummen kann sich durchaus  auf mehrere Zehntausend Euro belaufen – bei gleicher Einzahlungssumme, gleicher Laufzeit und gleichem Risiko.

Der Grund dafür liegt im „Last in, first out“-Prinzip, das Sparer mit mehreren ETFs im Portfolio nutzen  können: Wenn sie zuerst einen später  gekauften ETF auflösen, ist der Renditeanteil am Erlös relativ gering, und damit müssen  sie wenig Abgeltungsteuer und gegebenenfalls Solidaritätszuschlag zahlen. Befindet sich dagegen nur ein seit mehreren Jahrzehnten besparter ETF im Portfolio, führt dessen  höherer  Renditeanteil beim Verkauf zu einer merklich höheren Steuerlast.